Ich liess Shattered Sadness langsam antraben, während ich die Zügellänge noch ein letztes Mal kontrollierte. „Wird bestimmt lustig. Unsere zwei Jüngsten gegeneinander laufen zu lassen“, meinte Snow, der neben uns auf Olympic Beauty ritt. Sofort schüttelte ich den Kopf und sah ihn an. „Nicht gegeneinander. Gestaffelt, ich will Sad nicht zu sehr hetzen. Ich will es ruhig angehen.“ Als wäre sie mit meinen Worten nicht einverstanden zog sie an den Zügeln. Sie wollte laufen, sie war wirklich eine Läuferin. „Startboxen?“, fragte Snow, aber ich schüttelte erneut den Kopf. „Nein, heute soll sie einfach laufen. Ich werde dafür sorgen, dass sie nicht davon stürmt und keine ruckartigen Bewegungen macht“, erklärte ich ihm, „Ich reite mit ihr etwa zwei Viertelmeilen voraus. Dann kannst du mit Beauty nachziehen, verstanden? Halte sie im Zaum, auch bei ihr sollst du auf die Bewegungen achten.“ Zu Bestätigung nickte er mir zu, dann liess er sich mit Beauty zurückfallen. Nach einigen Metern liess ich Shattered Sadness dann endlich in den Galopp fallen, den sie schon die ganze Zeit über wollte. Mit unfassbarer Geschwindigkeit preschte sie davon, wobei ich mich auf ihren Körper konzentrierte. Ihre junge, ungestüme Art machte ihre Bewegungen zu unvollständig, ich bemerkte, wie sie nach jedem neuen Galoppsprung etwas mehr Kraft rein brachte. Auf eine lange Distanz eher ungemütlich, sowohl für den Jockey als auch für das Pferd. Am Ende würde der Reiter Mühe haben, sie unter Kontrolle zu halten und Shattered Sadness wäre am Ende, weil sie aus der Puste wäre. Ich musste sie in den Griff bekommen, auch wenn sie die Tochter des erfolgreichsten Hengstes der RHS war...